Toni Tintenfeder und seine Hühnerschar haben es im Moment etwas einsam. Eigentlich schaut unser Hahn nicht nur bei seinen vier Hennen nach dem Rechten, sondern wacht auch über das turbulente Geschehen auf dem Schulhof. Dort gibt es immer viel zu entdecken.
Pausengespräche, Kinder die in den Pausen Futter und Wasser wechseln, Kinder, die auf dem Schulhof lachen und toben, die Kinder der AG, die jeden Montag während der AG-Zeit den Stall ausmisten … all das fehlt im Moment. Aber – es gibt verlässliche Größen. Auch in den Zeiten, in denen das COVID19-Virus und die Sorge um den Infektionsschutz das öffentliche Leben an vielen Orten stillstehen lässt. Unsere beiden Freiwilligen im ökologischen Jahr (FÖJ) Veronique Günther und Greta Belgardt halten die Stellung – zumindest zeitweise.
Toni Tintenfeder möchte versorgt werden
Drei Stunden in der Schule, um die Tiere zu versorgen, den Reinigungsplan im Schulzoo einzuhalten und Routinearbeiten zu erledigen. Das ist das, was in Zeiten der Corona-Krise noch geht und das, was mit den originären Aufgaben im FÖJ auch ohne Gefährdungspotential zu vereinbaren ist. In enger Zusammenarbeit mit den betreuenden Lehrkräften, Frau Thomßen und Herrn Glomme ist auch dann FÖJ-im HomeOffice angesagt. Per Videokonferenz werden Absprachen getroffen, Konzepte und Entwürfe über den Schulserver ausgetauscht und viel geplant – für die Zeit, in der das Schulleben wieder aus dieser Quarantänezeit erwacht.
Für Toni eine grandiose Neuigkeit…
Doch was sagt der Hahn Toni dazu? Bisher hat er die FÖJ-Mädels regelmäßig gesehen. Nämlich bei Sonnenaufgang zum Öffnen des Stalltörchens, und abends noch einmal, zum Schließen. So konnte er immer sicher sein, dass kein Fuchs oder Marder den Schlaf von ihm und seinen vier Hennen stört. Hier hat Automatisierung Einzug gehalten. Schon lange wollten alle am Projekt Schulzoo IGS Zetel beteiligten diese Aufgabe auslagern, um FÖJ-Kräfte und auch Lehrer zu entlasten.
Nun ist es soweit. Am Montag konnten wir einen automatisierten Hühnerpförtner an unserem Hühnerstall installieren. Dieser kann mittels eingebauter Uhr und einem Helligkeitssensor das Tor in Abhängigkeit vom Tageslicht öffnen und schließen. Für Toni eine grandiose Neuigkeit. So kann sein erster Hahnenschrei nun wirklich zu Sonnenaufgang draußen ertönen und er muss nicht warten, bis die FÖJ-Kräfte oder die Lehrer das Törchen öffnen. Eine phänomenale Verbesserung.
Möglich gemacht hat dies eine Kontaktaufnahme zu einer Firma in Eisenach, die seit 30 Jahren Erfahrung in solchen Fragen hat. Der Kontakt mit der Geschäftsführung war sehr anregend. Als wir das Konzept unserer Schule mit Schulzoo und die seit knapp einem Jahr angelaufene Hühnerhaltung vorstellten, trafen wir auf offene Ohren. Das Engagement unserer FÖJ-ler und das pädagogische Konzept zu einem handlungsorientierten Lernen mit Tieren in diesem außergewöhnlichen Lernort ist ja auch etwas ganz Besonderes an dieser Schule und in dieser Region. Ein gespendeter vollautomatisierter Hühnertürpförtner der Firma Axt-Electronic war am Monat bei uns als Sachspende zur Unterstützung der Arbeit im Schulzoo in der Post. Leider mussten wir ihn ohne unsere AG-Schülerinnen und Schüler anbauen. Dennoch möchten wir an dieser Stelle herzlichen Dank aussprechen, da nun das wohl der Tiere gesichert ist, und unsere Lehrer und FÖJ-Kräfte in ihrer Arbeit deutlich entlastet sind.
Für Toni und seine Hühnerschar eine glückliche Fügung in diesen turbulenten und von der Virusinfektion überschatteten Zeiten.
Vielen Dank an alle, die sich für das pädagogische Projekt des Schulzoos der IGS Zetel einsetzen, die die fehlenden Hände der Schülerinnen und Schüler mit übernehmen und die uns unterstützen.
Bewerbungen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr an unserer Schule sind immer noch möglich. Nähere Informationen unter https://www.nna.niedersachsen.de/startseite/foj/infos_zur_bewerbung/infosfoej-157505.html